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Treue Gäste des Rüsselsheimer Theaters kennen die besonderen Inszenierungen des sich jährlich neu formierenden Jungen Ensembles. Allen anderen empfehlen wir, diese einmal kennenzulernen. In diesem Jahr gibt es wieder so ein ganz individuelles „Stück“. Das Junge Ensemble am Theater Rüsselsheim goes Fluxus und präsentiert am 15. und 16.02.2022 „Zukunftsmusik“. Dabei nimmt der Titel das Thema des diesjährigen Kultur 123-Fokus auf.

Das Junge Ensemble schreibt zu seinem diesjährigen Projekt in seinem Programmblatt:
„1955 erschuf die Performance Künstlerin Yoko Ono das Stück „Lighting Piece“. Dieses besteht aus einem Satz: „Light a match and watch it go out.“ also „Entzünde ein Streichholz und schau ihm beim Ausgehen zu.“Dieses und ähnliche Performance-Werke veränderten die Kunstwelt für immer, da mithilfe oft sehr knapper Handlungsanweisungen jede*r Kunst machen oder die Kunst entstehen lassen kann. Herumprobieren und auch Scheitern werden in der Performance-Kunst nicht zum Fehler, sondern zum Vergnügen.

Zusammen mit euch, unserem Publikum, lernen wir, wie schön unsere Leben sein können, wenn ausprobierendes Spiel zum Prinzip wird und unterschiedliche Wahrheiten nebeneinander existieren dürfen. Im Projekt „Zukunftsmusik“ haben wir mit Lust am Scheitern erprobt, wie wir gerne hätten, dass Zukunft klingt. Wir haben zusammen kleine Performance-Stücke geschrieben und diese für uns in zwei unterschiedliche Aufführungen verwandelt.

Wir werden nun ausprobieren, wie jemand spontan auf eine neue Handlungsanweisung reagiert und wie sich durch solche Texte auf interessante Weise auch ihr in Mitspielende und selbst Gestaltende verwandeln werdet.

Das Projekt lebt entsprechend des Titels durch den musikalischen Schwerpunkt, auch weil viele Kunstschaffende, die ursprünglich als Performance-Künstler*innen agierten, Komponist*innen waren.“

Ein äußerst spannendes Projekt, welches auch in diesem Jahr vom Förderverein Theater Rüsselsheim e. V. durch die Mitfinanzierung gerne unterstützt wurde. Auf eine – wie sonst üblich stattfindende – Premierenfeier müssen wir leider auch in diesem Jahr aufgrund der besonderen Herausforderungen verzichten. Die Vorstellung finden in diesem Jahr übrigens im Großen Haus des Theaters statt. Ein besonderes Erlebnis also – für die Spielenden und die Besucher.

Karten sind über die Website des Theater Rüsselsheim sowie in den Vorverkaufsstellen erhältlich.

 

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Dieses Jahr heißt beim Jungen Ensemble am Theater Rüsselsheim nicht Vorhang auf, sondern Bildschirm an. Denn es wird nicht wie gewohnt Aufführungen auf der stimmungsvollen Hinterbühne im Theater Rüsselsheim geben, sondern eine Videopremiere. Am Dienstag, den 23. Februar um 20 Uhr wird die Filmadaption „Vermauerte Wolken“, frei nach Aristophanes „Die Vögel“ in die Welt geschickt.

Der Regisseur Uwe John hat sich entschieden eine antike Komödie neu zu interpretieren und sich mit neun Jugendlichen auf die vornehmlich digitale Reise gemacht, um frei nach Aristophanes Die Vögel ein „eigenes Wolkenkuckucksheim“ zu schaffen.  Die Jugendlichen selbst stehen dabei, wie es die Tradition des Ensembles will, erneut im Mittelpunkt. Es geht darum, was sie derzeit bewegt, um ihre Welt, um ihren Aufbruch: „Es wird bewusst auf typische „Vogelverkleidung“ verzichtet, es wird keine bunten und riesigen Federn geben. Vielmehr geht es darum, die „komischen Vögel“ in dieser verrückten Zeit durch die interessante, lustige und schräge Ausarbeitung der einzelnen Charaktere darzustellen.“, so John.

Geprobt hat das Junge Ensemble aufgrund der Pandemie nach dem ersten Kennenlernen im Oktober, unter Beachtung höchster Sicherheitsvorkehrungen, sowohl digital, per Zoom-Konferenzen, als auch in Einzelproben im weitläufigen Theaterfoyer.

„Da wir auch mit Tanzelementen arbeiten, wird es sich nicht um ein simples Abfilmen einer starren Perspektive handeln“, so Lena-Marie Damm, Bewegungs-Choreographin in diesem Jahr. Lorena Rohr, Regieassistentin, pflichtet dem bei:  „Vielmehr arbeiten wir mit verschiedenen Blickwinkeln, einer dynamischen Kameraführungen und Perspektivwechseln, die tatsächlich auch tiefere Einblicke und näheres Betrachten der Figuren ermöglichen, was Zuschauende im Theater sonst gar nicht haben könnten.“

Einen besonderen Dank möchte Theaterleiterin Karin Krömer in diesem Jahr erneut dem Förderverein Theater Rüsselsheim und der Sparkassenstiftung Kreis Groß-Gerau aussprechen: „Ohne diese beiden Förderer wären die alljährlichen Projekte des Jungen Ensembles am Theater Rüsselsheim generell nicht möglich.“ Sonst vor allem für die Premierenfeier zuständig, hat der Förderverein in diesem Jahr durch die Honorarübernahme für Regieassistenz und Choreographie sowie durch die Anschaffung eines Gimbals, der für die nötige Stabilisation der Kamerabilder sorgt, unterstützt.

Dem Förderverein Theater Rüsselsheim e. V. war es wichtig, auch in dieser außergewöhnlichen Spielzeit, seinen Vereinszwecken nachzukommen. Die Förderung des Nachwuchses sowie insbesondere junge Menschen für das Theater zu begeistern ist dem Verein mit der diesjährigen Projektunterstützung sicherlich gelungen – auch wenn wir in diesem Jahr auf die Premierenfeier leider verzichten müssen.

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